In Vorbereitung

Derzeit bereite ich einen Workshop vor, in dem es um das Systemische Konsensieren geht. Mittlerweile wird der Begriff oft verwendet, aber was das Systemische Konsensieren genau ist und wie es geht und was es bewirkt und wie man es einsetzt, ist oft nur ansatzweise bekannt.
Ich finde auch interessant, immer wieder von WohnprojektGruppen zu hören, dass sie zwar eine Einführung ins Systemische Konsensieren gemacht haben, es dann aber nicht anwenden. Wenn ich dann frage wieso nicht, heißt es meist: die Gruppe will das nicht.
Ich möchte gerne herausfinden, was der Grund für den Widerstand gegen die Anwendung des Systemischen Konsensierens ist. Meine Vermutung ist, dass es sich um den weit verbreiteten Widerstand gegen etwas Neues handelt, gegen etwas, das man nicht kennt und dass man erst lernen muss.
Das Systemische Konsensieren muss man lernen. Und selbst wenn man die Methodik verstanden hat, kommt man immer wieder bei der Anwendung an Stellen, an denen das alte Denken die Regie übernimmt. Das SK beruht nämlich auf einer neuen und ungewohnten Art zu Denken. Systemisch zu denken haben die meisten von uns nicht gelernt. Dass alles immer rückläufig ist, dass alles mit allem verbunden ist. Üblicherweise denken wir linear nach dem Schema Ursache und Wirkung. Systemisches Denken ist aber mehr als lineares Denken. Es verlangt Denken in unterschiedliche Richtungen und immer rückbezüglich. Auf diese Weise werden Inhalte anders bewegt als beim linearen Denken und folglich kommt man auch zu anderen Schlussfolgerungen.

Der Workshop, den ich gerade vorbereite, findet nächste Woche statt. Ich bin gespannt, ob und wie Widerstände gegen das Lernen des SK auftauchen werden und wie sie formuliert werden. Einmal habe ich es erlebt, dass der Widerstand gegen die Methode sich gegen mich als Moderatorin gerichtet hat. Das hat mich kalt erwischt, darauf war ich nicht vorbereitet, das hat mich auch sehr verunsichert. Diese Unsicherheit wurde dann von einem Teilnehmer des Workshops ausgenutzt und er meinte, dass das außerdem garnicht Konsensieren heißen würde, sondern Kondensieren.
Dieses Erlebnis war sozusagen meine Immun-Impfung gegen jegliche Art von Widerstand gegen das Widerstands-Abstimmen.

Das Systemische Konsensieren ist ein Entscheidungsverfahren, das die WiderstandsStimmen gegen einen Vorschlag abfragt anstatt die ProStimmen, wie beim üblichen Abstimmungsverfahren.

Mein Arbeitstisch sieht derzeit so aus:

 

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