Miteinander, Gegeneinander, Verbundenheit
Kontakt mit anderen Menschen ist Miteinander. Die Art und Weise, wie wir dieses Miteinander leben und erleben hängt von der jeweiligen Situation ab. Wenn ich zum Beispiel Schuhe kaufe und eine Verkäuferin fragt nach meinen Wünschen und Vorstellungen und bringt mir verschiedene Paar Schuhe zum Probieren, dann ist dieses Miteinander durch die Unterschiedlichkeit der Rollen bestimmt. Oder beim Arzt, in einem Workshop, am Arbeitsplatz, am Familientisch: alles immer Miteinander, das wir so oder so oder so mitgestalten, je nach dem in welchen Rollen wir sind und je nach dem wie wir uns verhalten.
Woran liegt es nun, dass manches Zusammen-mit-anderen als Miteinander und manches als Gegeneinander empfunden wird?
Ich verstehe die beiden Begriffe nicht als Gegensätze. Für mich ist Zusammen-mit-anderen immer Miteinander, das sich jedoch durchaus als Gegeneinander anfühlen kann.
In Situationen zusammen mit anderen gehen wir immer, ob bewusst oder nicht, eine Verbindung ein. Und diese Verbindung verlangt danach, gestaltet zu werden. Wenn wir sie nicht gestalten, überlassen wir die Gestaltung des Miteinanders anderen. Das kann dazu führen, dass wir uns schnell als Opfer fühlen. Wer Verantwortung für Miteinander abgibt und nicht mitgestaltet, gerät schnell in ein Reaktionsmuster, dessen Ursprünge oft in der Vergangenheit liegen.
Zum Beispiel in Wohnprojektgruppen: Alle wollen dasselbe, daran besteht kein Zweifel: zusammen in einem Haus wohnen, in dem eine gute Nachbarschaft gepflegt wird, in der man aufeinander schaut und sich gegenseitig hilft. Wenn dann nach einigen Jahren gemeinsamen Wohnens die einen von den anderen enttäuscht sind, weil sie das Miteinander anders leben, weil sie die Vorstellungen, die geteilt wurden, nicht auf dieselbe Art und Weise umsetzen, dann kann aus Miteinander Gegeneinander werden. Nach meiner Definition ist dieses Gegeneinander jedoch weiterhin Miteinander, also Verbundenheit. Die Art der Verbundenheit wird jedoch als negativ empfunden, man kann sie nicht genießen, sie ist voll von Störungen, man denkt, die anderen müssten sich anders verhalten als sie es tun. So ist es auch in einer Partnerschaft, in einer Ehe. Da kann es an den Punkt kommen, wo man den anderen, die andere, einfach nicht mehr ertragen kann. Bei aller Verbundenheit gelingt das Miteinander nicht mehr und äußert sich als Gegeneinander.
Wenn es soweit gekommen ist, dass die einen denken, die anderen seien Schuld, dann ist dies aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, innezuhalten und zu reflektieren. Und zwar nicht über die anderen, sondern über sich selbst. Still werden und sich selbst erforschen scheint mir im Zusammenhang mit Miteinander wesentlich zu sein. Ich muss mich selbst erforschen und nicht die anderen oder den anderen.
Wenn alle Beteiligten sich die Mühe machen, sich selbst zu erforschen, und wenn sie dann den Mut haben, sich den anderen offen und ehrlich zu zeigen so wie sie sind, ausdrücken, was sie denken und wie sie fühlen und wenn die anderen offen und ehrlich zuhören und mitfühlen, dann kann allen klar werden, dass Gegeneinander eine Variante von Miteinander ist, die sich schlecht anfühlt und zu Verhalten führt, dass niemandem guttut.
Wenn sich Miteinander als Gegeneinander anfühlt, heißt das aus meiner Sicht nicht, dass kein Miteinander mehr stattfindet, sondern dass das Gegeneinander sozusagen die Atmosphäre des Miteinanders bestimmt. Dabei wird oft nicht verstanden, dass anders denken anders fühlen und sich anders verhalten überhaupt kein Grund ist, gegeneinander zu sein. Gelingendes Miteinander kommt gut klar damit, dass andere anders denken, fühlen und sich auch anders verhalten wenn die Beteiligten gelernt haben, damit umzugehen, dass anders auch richtig sein kann. Zumindest für die anderen.
Die Frage ist ja, wie eine Gruppe von Menschen damit umgeht, wenn die einen so und die anderen so denken, fühlen und handeln und jeweils davon überzeugt ist, dass ihre Art die richtige oder die bessere ist. Und da kommt das Systemische Konsensieren ins Spiel. Als Methode, wie moderiert werden kann und wie Entscheidungen getroffen werden können, ohne dass die einen die anderen dominieren, ohne dass die einen gewinnen und die anderen verlieren.
Woran liegt es nun, dass manches Zusammen-mit-anderen als Miteinander und manches als Gegeneinander empfunden wird?
Ich verstehe die beiden Begriffe nicht als Gegensätze. Für mich ist Zusammen-mit-anderen immer Miteinander, das sich jedoch durchaus als Gegeneinander anfühlen kann.
In Situationen zusammen mit anderen gehen wir immer, ob bewusst oder nicht, eine Verbindung ein. Und diese Verbindung verlangt danach, gestaltet zu werden. Wenn wir sie nicht gestalten, überlassen wir die Gestaltung des Miteinanders anderen. Das kann dazu führen, dass wir uns schnell als Opfer fühlen. Wer Verantwortung für Miteinander abgibt und nicht mitgestaltet, gerät schnell in ein Reaktionsmuster, dessen Ursprünge oft in der Vergangenheit liegen.
Zum Beispiel in Wohnprojektgruppen: Alle wollen dasselbe, daran besteht kein Zweifel: zusammen in einem Haus wohnen, in dem eine gute Nachbarschaft gepflegt wird, in der man aufeinander schaut und sich gegenseitig hilft. Wenn dann nach einigen Jahren gemeinsamen Wohnens die einen von den anderen enttäuscht sind, weil sie das Miteinander anders leben, weil sie die Vorstellungen, die geteilt wurden, nicht auf dieselbe Art und Weise umsetzen, dann kann aus Miteinander Gegeneinander werden. Nach meiner Definition ist dieses Gegeneinander jedoch weiterhin Miteinander, also Verbundenheit. Die Art der Verbundenheit wird jedoch als negativ empfunden, man kann sie nicht genießen, sie ist voll von Störungen, man denkt, die anderen müssten sich anders verhalten als sie es tun. So ist es auch in einer Partnerschaft, in einer Ehe. Da kann es an den Punkt kommen, wo man den anderen, die andere, einfach nicht mehr ertragen kann. Bei aller Verbundenheit gelingt das Miteinander nicht mehr und äußert sich als Gegeneinander.
Wenn es soweit gekommen ist, dass die einen denken, die anderen seien Schuld, dann ist dies aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, innezuhalten und zu reflektieren. Und zwar nicht über die anderen, sondern über sich selbst. Still werden und sich selbst erforschen scheint mir im Zusammenhang mit Miteinander wesentlich zu sein. Ich muss mich selbst erforschen und nicht die anderen oder den anderen.
Wenn alle Beteiligten sich die Mühe machen, sich selbst zu erforschen, und wenn sie dann den Mut haben, sich den anderen offen und ehrlich zu zeigen so wie sie sind, ausdrücken, was sie denken und wie sie fühlen und wenn die anderen offen und ehrlich zuhören und mitfühlen, dann kann allen klar werden, dass Gegeneinander eine Variante von Miteinander ist, die sich schlecht anfühlt und zu Verhalten führt, dass niemandem guttut.
Wenn sich Miteinander als Gegeneinander anfühlt, heißt das aus meiner Sicht nicht, dass kein Miteinander mehr stattfindet, sondern dass das Gegeneinander sozusagen die Atmosphäre des Miteinanders bestimmt. Dabei wird oft nicht verstanden, dass anders denken anders fühlen und sich anders verhalten überhaupt kein Grund ist, gegeneinander zu sein. Gelingendes Miteinander kommt gut klar damit, dass andere anders denken, fühlen und sich auch anders verhalten wenn die Beteiligten gelernt haben, damit umzugehen, dass anders auch richtig sein kann. Zumindest für die anderen.
Die Frage ist ja, wie eine Gruppe von Menschen damit umgeht, wenn die einen so und die anderen so denken, fühlen und handeln und jeweils davon überzeugt ist, dass ihre Art die richtige oder die bessere ist. Und da kommt das Systemische Konsensieren ins Spiel. Als Methode, wie moderiert werden kann und wie Entscheidungen getroffen werden können, ohne dass die einen die anderen dominieren, ohne dass die einen gewinnen und die anderen verlieren.
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