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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Immer wieder Genderthemen

Gerade habe ich einen Artikel bei spiegel online gelesen: Männer erklären, wie systemrelevant Frauen sind. Es geht um Medienpräsenz in der Coronakrise und darum, dass herausgefunden wurde, dass als Experten zu den anstehenden Themen vier Mal mehr Männer als Frauen zu Interviews oder Talkshows oder anderen Expertenkreisen eingeladen werden. Als Erklärung dafür werden mehrere Gründe genannt. Hier möchte ich mich jedoch auf nur einen beziehen. Bei Untersuchungen darüber, WIE in den sozialen Medien über die Krise berichtet wurde, haben die Forscher*innen festgestellt, dass Frauen öfter Witziges oder Ironisierendes und Privates über ihr Erleben in der Krise gepostet haben, Männer dagegen mehr über ihre beruflichen Themen, ihre Fortbildungen etc. Womit sich sich eher als Gesprächspartner für öffentliche Themen anbieten als Frauen. Sie werden demnach auch eher von Redaktionen gefunden und angefragt. Dazu kommt, dass Frauen Anfragen auch eher absagen als Männer, weil sie außerhalb der reg...

Nähe und Distanz - ein Thema im Miteinander

Ende Mai 2020. Die Einschränkungen im öffentlichen Leben werden weniger. Das ständige Ausloten physischer Nähe und Distanz im öffentlichen Miteinander hat unser Verhalten verändert. Wahrscheinlich geht es vielen so wie mir: Man checkt schnell ab, ob man einen Schritt zur Seite oder zurück geht. Man macht Bögen um andere. Man hält an und wartet. Anders als früher, als es darum ging, niemanden anzurempeln, niemand Fremdes körperlich zu berühren. Heute geht es um Abstandsregeln und diesen einen Meter fünfzig. Für physische Nähe und Distanz sind ja immer alle an der Situation beteiligte Personen gleichzeitig zuständig. Nähe und Distanz so herzustellen, dass alle zufrieden sind, braucht Sensibilität und die Bereitschaft, seinen Teil dazu beizutragen. Aber offensichtlich gibt es Personen, die davon ausgehen, dass es immer die anderen sind, die für die richtige Nähe beziehungsweise die richtige Distanz zuständig sind. Ich habe in letzter Zeit häufiger gehört, wie sich Leute darüber besc...

Einblicke ins Private

In all den vielen Video-Treffen, seien sie privat oder beruflich, und auch in den öffentlich ausgestrahlten Videos, überall schaut man derzeit in Wohnungen. Die Gesprächspartner*innen sitzen manchmal vor einer Wand oder vor einem Vorhang. Sehr beliebt als Hintergrund sind übrigens Bücherregale. Wer sich mit Zoom auskennt, kennt auch die Angebote an virtuellen Hintergründen, die die Software bereithält. Natürlich kann man auch einen persönlichen virtuellen Hintergrund nehmen, ein Foto zum Beispiel, das man mal irgendwann gemacht hat und das jetzt gut als Hintergrund für Zoom-Konferenzen zu passen scheint. Wer das Konzert One World together at home gesehen hat, weiß jetzt, wie die Stones eingerichtet sind, welche Farben im Wohnzimmer von Lady Gaga leuchten und wie es auf der Gartentreppe von Jack Johnson aussieht. Beim Checken, ob die Kamera richtig eingestellt ist, kurz bevor ich an einem Zoom-Meeting teilnehme, ist es mir wichtiger geworden, welchen Blick in mein Wohnzimmer sie ...