Wie weit identifizieren wir uns mit dem, was wir draufhaben?

Seit ein paar Tagen stellt sich mir die Frage nach der Identifikation mit dem, was unser Wissen und Können ist, also mit dem, was wir draufhaben. Ich vermute, dass es da individuelle Unterschiede gibt. Also ob jemand sehr stark mit dem, was er oder sie weiß und kann identifiziert ist, oder ob jemand eher Wissen und Können als etwas betrachtet, das vorhanden ist und je nach Situation eingesetzt werden kann. Wie Werkzeug.

Wenn ich in mich gehe und nachspüre, wie das bei mir ist, dann kann ich ganz klar sagen, dass ich nicht weiß wie sehr ich mit dem, was ich weiß und kann identifiziert bin. Wenn ich aber darüber nachdenke, wenn also Bewusstheit ins Spiel kommt, würde ich sagen, dass ich zu denen gehöre, die Ihr Wissen und Können in einem Werkzeugkasten mit sich rumtragen und je nach Situation einzelne Werkzeuge rausholen und einsetzen.

Bei diesem Bild mit dem Werkzeugkasten ist mir eins aber sehr wichtig. In meinem Kasten müssen auch die Werkzeuge Nichtwissen und Nichtkönnen liegen. Ohne diese beiden würde mein Traum und mein Anliegen vom guten Leben und vom liebevollen Miteinander nicht gelingen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass es Situationen gibt, in denen es das Beste ist, mit Nichtwissen und Nichtkönnen zu agieren als mit irgendeinem Schrauber nur um zu schrauben. 

Ich glaube auch, ich will mich nicht allzusehr mit dem, was ich kann und weiß identifizieren. Ich bin da auf der Hut. Irgendwie lauert für mich persönlich eine Gefahr in der Identifikation mit dem eigenen Wissen und Können. Ich werde weiter drüber nachdenken und in den nächsten Tagen herausfinden, was diese Gefahr sein könnte. Natürlich werde ich hier darüber berichten. 



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