Lasst uns etwas Schönes machen!

In letzter Zeit höre ich immer häufiger den Wunsch, etwas "Schönes" zu machen. Im Lesekreis zum Beispiel wurde gesagt, dass wir beim nächsten Mal einen Text nehmen sollten, in dem es um etwas "Schönes" geht. Dann hörte ich, dass eine andere Gruppe sich gewünscht hat, vor Weihnachten noch etwas "Schönes" zu unternehmen.

Die Begründung ist immer, dass alles so schwierig sei, das mit dem Krieg und der Energiekrise und dem Klima und überhaupt, die Gesamtlage sei einfach so kompliziert geworden, dass es wichtig sei, etwas anderes zu machen, etwas "Schönes". Sozusagen als Gegenbewegung. Vielleicht um für ein paar Stunden das Schwierige vergessen zu können.

Die Frage ist natürlich, was dieses Schöne sein soll. Wahrscheinlich ist es nicht für alle gleich. Für mich zum Beispiel ist es schön, wenn es zu einem interessanten und inspirierenden Gespräch kommt. Andere wollen sich lieber bewegen und rausgehen und etwas zusammen unternehmen. Wieder andere finden es schön, beides miteinander zu verbinden, also zusammen rauszugehen und beim Gehen ein interessantes Gespräch miteinander zu haben.

Wobei: ein interessantes Gespräch hat man nicht, sondern man führt und gestaltet es. Dabei ist zum Beispiel wichtig, die richten Fragen zu stellen. Fragen regen das Denken an, sie wecken das Interesse und lenken die Blickrichtung.

Ich würde auch sagen, dass man mit den richtigen Fragen aus einem Gespräch etwas "Schönes" machen kann. Eine Begegnung zum Beispiel. Wenn man offen und ehrlich miteinander spricht, sich zuhört und in Resonanz geht und wohlwollend, respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht, dann kann das schön sein. Es kann emotional nähren, intellektuell inspirieren und zu einem Wohlergehen beitragen, das im Nachklang als etwas Schönes in Erinnerung bleibt.


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