Vom Was und vom Wie

Zuerst geht es immer um das WAS. Der Inhalt, das Thema sind der zentrale Punkt um den sich alles dreht, wenn man sich mit anderen zusammentut, sich trifft um etwas zusammen zu erarbeiten, zu organisieren und zu erledigen. Ohne das Was fehlt der inhaltliche Fokus, der Anker, die Basis, die den Austausch sinnvoll macht. Das Was gibt den Sinn. Ohne Sinn und ohne Thema sind Zusammenkünfte geselliges Beisammensein. Das kann natürlich auch sinnvoll sein, das ist klar, aber der Sinn von Geselligkeit liegt im Sozialen und nicht in einem Thema, einem Vorhaben, einer Aufgabe, einer Herausforderung. 

Nehmen wir das Beispiel des Lesekreises. Es gibt sie überall auf der Welt, weil Menschen gern lesen und sich dann darüber austauschen wollen. Lesen ist ja etwas Einsames, Austauschen hingegen ist etwas Gemeinsames und ein Lesekreis verbindet beides miteinander.

Üblicherweise einigt sich die Lesegruppe auf ein Buch, das alle lesen und dann wird bei den Treffen darüber gesprochen. Die Art und Weise WIE darüber gesprochen wird, hängt davon ab, wer die Gruppe leitet, ob sie überhaupt geleitet wird und auf welche Gesprächsmethode man sich einigt. Da gibt es viele Möglichkeiten. Wenn man sich dann methodisch festgelegt hat, geht es darum, die Regeln der jeweiligen Methode einzuhalten. Das ist das Muster, das beschreibt, wie WAS und WIE zusammenwirken.

Wenn es darum geht, dass das Was, also der jeweilige Inhalt sich maximal entfalten soll und aus allen möglichen Perspektiven betrachtet werden soll, ist das Wie der Kommunikation sehr wichtig. Wenn der gelesene Text aus unterschiedlichen Richtungen gelesen, verstanden und interpretiert werden soll, ist die Art und Weise wie miteinander gesprochen wird, der Schlüssel für den Erfolg. Wenn methodisch nicht für Vielfalt gesorgt wird, werden sich die Schnellen und Lauten durchsetzen und die Leisen und Langsamen werden zurückbleiben und nicht oder kaum zu Wort kommen. Das führt dazu, dass ihre Perspektive fehlen wird und die Gruppe nicht alle Möglichkeiten, die in ihr liegen, entfalten kann. 

Ich bin sehr an Gesprächsmethoden interessiert, die die Teilnahme aller Anwesenden, die sich mitteilen wollen, garantieren. Die ehrliches Mitteilen ermöglichen und fördern. Die Vielfalt und anderes Denken nicht nur aushalten sondern dazu ermutigen. Nur dann, wenn jede und jeder Einzelne, sich sicher fühlen kann das zu sagen, was sie in diesem Moment denkt und fühlt, kann Begegnung stattfinden und sich ein Gemeinschaftsgefühl herstellen, das persönlich erfüllend ist und dazu beiträgt, das gemeinsame Anliegen erfolgreich zu machen. 

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