Wenn ich heute an mein Mindset denke, dann will ich schrauben.
Naja. "Schrauben" ist ein brutales Bild, wenn es darum geht, an inneren Einstellungen zu arbeiten. Aber ich bleibe bei dem Bild, dass etwas mit Schrauben zusammengesetzt ist und manchmal eine Schraube locker wird. Manche Schrauben muss man nachziehen. Aber manchmal ist es auch gut, alle Schrauben einer Denkfigur zu lösen und dabei zuzuschauen, wie die Figur in sich zusammenfällt.
Jedenfalls las ich gerade folgenden Text. Der Link steht unten.
Nun ja. Kompetenzerwerb ist mehr als nur das Ansammeln von Wissen. Er erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit neuen Anforderungen, eine Anpassung des Denkens und – oft am schwierigsten – das „Verlernen“ alter Muster, die nicht mehr zielführend sind. In einer Welt, die sich rasant verändert, ist dieser diskontinuierliche Lernprozess entscheidend.
„Verlernen“ bedeutet, bestehende Überzeugungen, Routinen oder Denkmuster loszulassen, die früher hilfreich waren, aber in neuen Kontexten hinderlich sind. Es schafft Platz für frische Perspektiven und fördert Mut, neue Ansätze auszuprobieren. Ohne diesen Schritt bleiben wir oft in alten Gewohnheiten gefangen und laufen Gefahr, in einer sich wandelnden Welt den Anschluss zu verlieren.
Wissensansammlung ist passiv. Sie beinhaltet das Speichern von Informationen – wie das Lesen eines Buches oder das Lernen von Fakten. Dieses Wissen ist statisch und wird erst dann wertvoll, wenn es in den richtigen Kontext gesetzt und angewendet wird.
Innovativer Kompetenzerwerb hingegen ist aktiv. Er geht über das Wissen hinaus und integriert es in reale, dynamische Herausforderungen. Dabei werden neue Fähigkeiten trainiert, die es ermöglichen, auf komplexe Situationen flexibel zu reagieren.
Innovativer Kompetenzerwerb bedeutet auch, Wissen in ungewohnten Kontexten anzuwenden – und dabei immer wieder Rückschläge in Kauf zu nehmen. Es ist dieser iterative Prozess aus Ausprobieren, Reflektieren und Anpassen der echte Kompetenz entstehen lässt.
Dieses diskontinuierliche Lernen (etwas völlig anderes, als das kontinuierliche Bildungssystem vorsieht) fordert uns, starre Entwicklungspfade zu verlassen und uns kontinuierlich auf Veränderungen einzulassen. Es verlangt nicht nur Neugier, sondern auch Mut und die Fähigkeit, Fehler zu akzeptieren. Dadurch wird es möglich, nicht nur Wissen zu erweitern, sondern auch die Fähigkeiten zu entwickeln, die in einer Welt im Wandel wirklich zählen: Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Resilienz.
Dabei will ich unser tradiertes Bildungssystem keineswegs abschaffen oder „verteufeln“. Auch hier ist es wieder die Balance aus Wissen und Anwenden, aus Lernen und Verlernen, aus Fakten und Intuition, die zukunftsweisend ist.
Warum kommen manche Menschen mit Krisen besser klar und andere nicht?
Der Umgang mit Krisen unterscheidet sich stark von Mensch zu Mensch. Einige scheinen Krisen als Herausforderung zu sehen, während andere sich von Ungewissheit und Veränderung überwältigt fühlen. Die Gründe dafür liegen in einer komplexen Mischung aus inneren und äußeren Faktoren:
- Innere Faktoren: Persönliche Ressourcen und Einstellung
Resilienz ist die Fähigkeit, sich trotz widriger Umstände wieder aufzurichten. Menschen mit hoher Resilienz verfügen über persönliche Ressourcen wie Selbstwirksamkeit, Optimismus und Flexibilität, die ihnen helfen, Krisen als temporär und bewältigbar zu sehen. Wer seine eigenen Emotionen und die der anderen gut wahrnehmen und regulieren kann, ist in der Lage, trotz Stress und Unsicherheit ruhig zu bleiben und lösungsorientiert zu handeln. Menschen, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich Krisen bewältigt haben, greifen auf diese Erfahrungen zurück und entwickeln ein „Ich-schaffe-das“-Mindset.
- Äußere Faktoren: Umfeld und Unterstützung
Menschen, die in einem unterstützenden Umfeld eingebettet sind – sei es durch Familie, Freunde oder Kollegen – haben in der Regel mehr Ressourcen, um mit Krisen umzugehen. Unterstützung kann emotionale Stärke und praktische Hilfen bieten, um Lösungen zu finden. In der Arbeitswelt spielen Führungskräfte und Unternehmenskulturen eine zentrale Rolle. Wer in einem Umfeld arbeitet, das Fehler toleriert und offenen Austausch fördert, fühlt sich in Krisensituationen sicherer.
- Der Faktor „Verlernen“: Umgang mit Veränderung
Eine entscheidende Rolle spielt die Bereitschaft, Gewohnheiten und Denkmuster zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen. Menschen, die bereit sind, alte Routinen abzulegen und neue Herangehensweisen zu erlernen, können sich besser anpassen. Verlernen ist hierbei ein zentraler Aspekt der Resilienz: Wer starr an alten Mustern festhält, erlebt Veränderung oft als Bedrohung.
Die Unterschiede im Umgang mit Krisen resultieren aus einem Zusammenspiel von Persönlichkeit, Erfahrungen, Unterstützung und Denkweisen. Menschen, die in der Lage sind, ihre inneren und äußeren Ressourcen zu aktivieren, ihre Perspektive zu verändern und flexibel zu bleiben, können Krisen besser bewältigen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Resilienz keine statische Eigenschaft ist – sie kann durch Training und Reflexion gestärkt werden.
https://t2informatik.de/blog/superkompetenz-krisenresilienz/
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